Ich habe in den letzten Wochen unterschiedliche Brotrezepte ausprobiert und bin auf dem gleich folgenden Rezept absolut kleben geblieben. Gefunden habe ich es bei „Überall und Nirgendwo“, beschrieben als „Ratzfatzbrot“. Der Teig soll sich ohne Probleme eine Woche im Kühlschrank lagern lassen (wenn nicht sogar zwei), so hat man bei Bedarf ganz flott die Möglichkeit frisch gebackenes Brot oder Brötchen aus dem Ofen zu zaubern. Abgesehen davon kommt ne Flasche Bier in den Teig. Fantastisch!
Eigentlich ist es ein so genanntes „Topfbrot“, das heißt, es wird in einem ofenfesten Topf gebacken. Ich habe leider keinen passenden Topf dafür, also muss es auch so gehen… und es geht!
Zunächst mal die Zutaten (das reicht locker für zwei Brote):
450ml lauwarmes Wasser
1 Päckchen Trockenhefe oder ½ Würfel frische Hefe
4 Tl Salz
330ml Bier (ich habe bisher Tannenzäpfle oder Kölsch genommen)
1 Tl Essig (ich nehme Weißweinessig)
1 Kg Mehl (da kann man sich völlig austoben)
Zusätzlich Mehl zum verarbeiten des Teiges
Je nach Gusto Körner, Nüsse, Kräuter, etc.
Und nun zur Zubereitung:
Alle Zutaten, abgesehen vom Mehl, in eine große Schüssel geben. Mit einem Schneebesen kurz durchrühren, damit Hefe und Salz sich etwas lösen und im Teig ordentlich verteilen. Nun 1 Kg Mehl dazu schütten und mit einem Kochlöffel unterrühren, bis ein großer Teigklumpen entstanden ist.
Zum Thema Mehl: Bei meinen ersten Versuchen habe ich 700g Weizenmehl und 300g Dinkelvollkornmehl benutzt. Das Brot auf den Bildern besteht aus 350g Dinkelvollkornmehl und 650g Dinkelmehl.
Die Schüssel mit Folie abdecken und zunächst etwa 2 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen, danach kann man sich einen Teil des Teiges abzwacken – wenn man direkt backen mag – und den restlichen Teig gut abgedeckt im Kühlschrank lagern. Der Teig aus dem ich das Brot auf den Fotos gebacken habe, hatte vorher eine Woche in meinem Kühlschrank ausgeharrt und immer noch perfekte Backeigenschaften und einen grandiosen Geschmack!
Wenn man Teig verarbeiten möchte der vorher lange im Kühlschrank war muss man allerdings beachten, dass die entsprechende Menge etwa 1 Stunde vorher aus dem Kühlschrank geholt werden muss, denn die Hefe braucht etwas Zeit um aus dem Winterschlaf zu erwachen und sich wieder ordentlich ans Werk zu machen. Man nimmt sich also die gewünschte Teigmenge und knetet sie auf einer gemehlten Arbeitsfläche kurz durch (je mehr man knetet desto feinporiger wird das Brot später, was nicht schlimm ist, ich bevorzuge mein Brot aber etwas gröber). Wer mag kann dabei auch Nüsse, Kerne, Kräuter und alles andere, was er als Zutat in einem Brot als sinnvoll erachtet, unterkneten. Ich gebe das Brot in spe dann zunächst auf einen Bogen Backpapier, decke es mit Folie oder einem Küchentuch ab und lasse es – wie oben schon erwähnt – zunächst eine Stunde gehen (wenn man den Teig nimmt der vorher schon 2 Stunden bei Zimmertemperatur gegangen ist, reichen etwa 20 Minuten).
Der Backofen wird auf 250°C vorgeheizt und entweder ein Topf oder – wie in meinem Fall – eine Springform mit hinein gepackt, die sich dadurch ebenfalls aufheizt. Wenn der reif für den Ofen ist, schneide ich ihn kreuzförmig ein und bestreuen ihn großzügig mit allem, was ich so finde (gerne Haferflocken und Salatkernmischung). Das Brot mit dem Backpapier in die aufgeheizte Form packen und mit Alufolie abdecken. Nach einer halben Stunde wird die Alufolie abgenommen (oder eben der Deckel) und das Brot noch für etwa 20 Minuten knusprig und braun ausgebacken.
Lauwarm schmeckt es fantastisch! Sofern nicht alles sofort weggefuttert wird, lagere ich es in Backpapier verpackt in einer Metallbox und toaste es mir bei Bedarf frisch auf.
Es ist wirklich ein wunderbares Rezept und ich wünsche ganz viel Freude damit!
2 Kommentare
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Ahoi,
ich möchte das Brot gerne nachbacken und kann es kaum erwarten 🙂 Würdest du allerdings dazu raten den ganzen Teig eine Woche im Kühlschrank „reifen“ zu lassen oder war das bei dir nur der Fall, weil du nicht alles auf einmal gebacken hast? Und wieviele Brote ergeben sich aus der Teigmenge?
Danke 🙂
Liebe Grüße,
Stefan
Hallo Stefan,
der Teig muss nicht eine ganze Woche reifen. Wenn ich den Teig angestezt habe, lass ich die komplette Schüssel erst zwei Stunden bei Raumtemperatur gehen. Dann backe ich aus einer Hälfte des Teiges direkt ein Brot. Der Rest des Teiges kommt dann in den Kühlschrank, bis ich darauß ein neues Brot backen möchte. Schön ist einfach die Möglichkeit, den rohen Teig so lange lagern zu können.
Ich backe also aus einem Teig immer zei Brote. Am Anfang habe ich auch teilweise drei darauß gebacken, aber die kleineren Brote gingen immer echt schnell weg 😉
Ich hoffe meine Antwort hilft dir weiter. Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim backen.
Liebe Grüße,
Sarah 🙂